Ausleitungsverfahren
Aderlass : Der Aderlass wurde schon von Hippokrates durchgeführt. Damals sollte dadurch das Gleichgewicht der vier Säfte (Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle) wieder hergestellt werden. Es werden ca. ½ Liter Blut aus einer Vene entnommen. Das nachlaufende Gewebswasser verdünnt das Blut. Besonders bei einem zu hohen Zellgehalt des Blutes und bei Hochdruck hat dies positive Auswirkungen. Auch Stoffwechselkrankheiten werden positiv beeinflusst.
Blutegel : Die Blutegeltherapie ist ein spezielles Verfahren des Aderlasses. Der Blutegel wird mit einer Pinzette auf die Haut gesetzt und fällt nach spätestens 1 Std. nachdem er sich vollgesogen hat, wieder ab. Beim Blutsaugen spritzt der Egel eine blutverdünnende Substanz (Hirudin) in die Blutbahn, was zusätzlich eine positive Auswirkung auf die Durchblutung hat.
Schröpfen : Das Schröpfen war ebenfalls schon im alten Griechenland bekannt. Man unterscheidet das blutige und unblutige Schröpfen. Beim blutigen Schröpfen wird mit einer Lanzette die Haut ca. 5mm tief eingeritzt und das Schröpfglas mit Vakuumpumpe aufgesetzt. Alternativ kann im Glas vor dem Aufsetzen Watte abgebrannt und durch die Abkühlung ein Unterdruck erzeugt werden. Beim unblutigen Schröpfen verzichtet man auf die vorausgehende Hautverletzung. Das Schröpfen der speziellen Hautregionen (Headsche Zonen) hat einen positiven Einfluss auf die dazugehörigen inneren Organe.
Cantharidenpflaster : Bei dieser uralten Methode der Arabischen Medizin wird das
Insektenreizgift Cantharidin mittels Pflaster oder Verband auf die Haut appliziert und nach ca. 8 bis 12 Std. wieder entfernt. Es bildet sich eine Brandblase die mit Lymphflüssigkeit gefüllt ist, über die Stoffwechselschlacken ausgeleitet werden. Dies hat sich besonders bei Rheuma und Erkrankungen im HNO-Bereich bewährt.
Baunscheidtieren : Dieses Verfahren wurde vor ca. 100 Jahren von Carl Baunscheidt entwickelt. Mittels eines Nadelstichinstrumentes (Lebenswecker) wird die Haut verletzt und anschließend mit einem reizenden Öl eingerieben, was eine Bildung von Pusten hervorrufen soll. Dies hat eine allgemein stimulierende Wirkung auf den Organismus insbesondere bei Infektanfälligkeit bzw. akuten und chronischen Entzündungen.